Geithain ist uns natürlich nicht unbekannt und zwei, drei Mal waren wir in der Vergangenheit schon hier.
Eines unserer Hobbys ist
Geocaching. Vor vier Wochen fand in direkter Nachbarschaft des Tierparks ein Treffen der Geocacher der Region statt, an der wir teilnahmen. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an die "SelbstHilfeGruppe", die das Treffen organisierte. Der Erlös aus Spenden und dem Verkauf von Kaffee und Kuchen wurde eingesetzt, um eine Tierpatenschaft im Tierpark zu übernehmen. Es ist das Osterlamm Lotta geworden - nachzulesen auf dem Schild am Gehege.
Heute wollten wir Lotta besuchen, und weil das kein tagesfüllendes Programm ist, hatten wir uns für eine Besichtigung der unterirdischen Gänge angemeldet.
Im Telefongespräch wurden wir darauf hingewiesen, dass heute die Sonderausstellung "Tolle Feste in Geithain" im Heimatmuseum eröffnet wird, zu der wir direkt eingeladen wurden.
Und wir haben es nicht bereut, das Museum zu besuchen. Wir wurden von den beiden Damen im Heimatmuseum herzlich empfangen, bekamen noch ein Getränk gereicht und wurden freundlich herumgeführt. Der Schwerpunkt lag freilich auf der Sonderausstellung, aber einen Teil der regulären Exponate konnten wir auch bewundern. Auf jedem Fall war es sehr interessant und lehrreich. Auch hierfür möchten wir uns herzlich bedanken.
Im Anschluss wurden wir an Herrn Niemann verwiesen, bei dem wir uns für den Rundgang durch die unterirdischen Gänge melden sollten. Er erwartete uns schon vor seinem Haus und auch hier wurden wir mit großer Herzlichkeit begrüßt.
Nach einer kurzen Einführung ging es hinab in die Gänge. Herr Niemann führte uns mit Humor, Einfühlungsvermögen und Sachkenntnis durch diese höchst interessanten Örtlichkeiten. Die Zeit verging wie im Flug und wir konnten viel Interessantes und Wissenswertes über die unterirdischen Gänge, die Stadt, ihre Geschichte und die Geologie der Region erfahren.
Schon auf dem Rückweg, nach der Verabschiedung, sprachen wir Herrn Niemann noch auf die Stadtkirche St. Nikolai an, die wir vor dem Besuch des Heimatmuseums schon umrundet hatten, aber, da die Türen verschlossen waren, nur von außen besichtigen konnten. Die interessanten Fenster waren uns da schon aufgefallen. Darum fragten wir, ob man die Kirche auch von innen besichtigen kann. Seine Reaktion hat uns sehr erfreut und beeindruckt: Nicht eine Sekunde zögerte er und sagte: "Ich hole den Schlüssel, da können Sie reingehen." Fast noch mehr beeindruckt waren wir, als wir das Mittelschiff der Kirche betraten. Diese ungewöhnliche Decke und die phantastische Bemalung! Auch hier erwies sich Herr Niemann nochmals als sachkundiger Führer der uns nun in die Geheimnisse der Architektur und Geschichte des Gotteshauses einwies.
Ja, es war heute ein wunderschöner Tag in Geithain, auch wenn das Wetter recht durchwachsen war. Die liebevoll restaurierten Häuser im und rings um das lange Dreieck des (erweiterten) Marktes und am Pulverturm, mit ihren Türstöcken und Ornamenten aus Porphyr haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Kleiner Kritikpunkt: Kaffeetrinken zum frühen Sonnabendnachmittag ist in Geithain fast unmöglich. Doch auch hier gibt es ein Happyend: In der Gaststätte "......'s Kurve", der Name ist uns leider entfallen, aber es war wohl in der Querstraße 2, fanden wir Aufnahme und Stärkung. Aber das ist natürlich die frei Marktwirtschaft, es lohnt sich hier wohl einfach nicht, zu dieser Zeit ein Café zu öffnen.
So, nun der Abschluss dieses langen Textes: Es war wirklich toll, den heutigen Tag in Geithain zu verbringen. Überall trafen wir freundliche und engagierte Leute.
Die "SelbstHilfeGruppe", die mit dem Geocaching treffen auf den Tierpark aufmerksam macht, die anderen Mitarbeiter des Tierparks, bei denen wir heute unser trockenes Brot (auch auf Anregung der "SelbstHilfeGruppe"

gegeben haben, und mit denen wir uns ebenfalls angeregt unterhalten haben gehören auf jeden Fall dazu. Die Chefin (?) der Gaststätte "(?)" (Querstraße 2), die uns persönlich ins Lokal zu Kaffee und Kuchen eigeladen hat. Die beiden sehr engagierten Frauen aus dem Heimatmuseum und natürlich Herr Niemann.
Danke, danke, danke! Es ist schön, wenn man solche Menschen im Ort hat. Bestimmt gibt es solche Leute auch in anderen Kommunen, aber wir wollten heute die oben genannten wirklich mal hervorheben. Diese "Kleinigkeiten", die sonst nie offiziell gewürdigt werden, machen die Liebenswürdigkeit eines Ortes erst aus. Keine Werbung kann das ersetzen. Obwohl, etwas mehr Öffentlichkeitsarbeit hätte z.B. das fehlende Kreuzgewölbe der St.-Nikolai-Kirche (und die ganze Kirche) schon verdient. Oder ist die an uns vorbei gegangen. Zumindest wäre es witzig: Eine Werbung für etwas, das es nicht gibt...
Also nochmal: Vielen, vielen Dank an alle Beteiligten für diesen schönen Geithain-Tag. Hat uns schwer beeindruckt (wie man schon an der Länge des Beitrages sieht).
Wir kommen wieder hier her, wahrscheinlich nicht erst zum nächsten Geocaching-Treffen.
Beim Eiskunstlauf würden wir jetzt sechs von sechs Punkten vergeben.
PS: Ach ja, und den Rest des Heimatmuseums wollen wir uns auch noch ansehen...
Hallo Herr Börner, wir werden das mal ausprobieren.
Freundliche Grüße, Ramona Kratz
Stadtbibliothek